Wie viel Gutes kann ich heute verkraften?

Was glauben wir, was wir verdienen? Für wie wertvoll halten wir uns? Wenn wir tief in uns hineinschauen, vom Gefühl her, wie viel Prozent von einer Skala von 0 bis 100 glauben wir von dem Guten zu verdienen, das das Leben uns zu bieten hat?

50 Prozent war meine spontane Antwort als ich das in einem Buch von Dan Millman gelesen habe. Er meint, und das erscheint mir richtig, wenn wir nicht aus vollem Herzen 100 Prozent sagen können, dann haben wir ein Problem mit unserem Selbstwertgefühl, mit der Gewissheit, dass wir gut sind und nur das Allerbeste verdient haben.

Und das führt zu Selbstsabotage. Wir treffen Entscheidungen, die uns schaden, z. Bsp. in einem schlecht bezahlten oder unbefriedigenden Job zu bleiben, an einer kaputten Beziehung festzuhalten oder schaden uns auf andere Weise, durch Drogen, Alkohol, zu viel Essen, keine Bewegung. Wir können es nicht aushalten, etwas zu bekommen, können Erfolg und Aufmerksamkeit nicht genießen.

Das sind die Fragen aus dem Buch dazu. Wenn wir einige oder gar alle mit Ja beantworten, dann steht uns das fehlende Selbstwertgefühl im Weg und sabotiert alle unsere Versuche unser Leben zum Besseren zu verändern.

  • Hast du das Gefühl, du müsstest eigentlich mehr tun, mehr geben oder dich mehr anstrengen, um deine Existenz zu verdienen oder zu rechtfertigen?
  • Fällt es dir leichter, etwas zu geben als etwas zu empfangen?
  • Macht es dich verlegen, wenn du Geschenke oder Aufmerksamkeit oder Applaus bekommst?
  • Wenn sich in deinem Leben etwas Positives ereignet, sagst du dann: «Das bleibt bestimmt nicht lange so» und wartest auf den nächsten Tiefschlag?
  • Leidest du relativ oft an Krankheiten oder Verletzungen oder sabotierst du deine eigenen Bemühungen auf irgendeine andere Art und Weise? (Nicht jede Krankheit oder Verletzung ist Eigensabotage!)
  • Wenn du Geld hast, juckt es dich dann in den Fingern, es möglichst schnell wieder auszugeben? Fällt es dir schwer, Geld zu erwerben?
  • Triffst du häufig «falsche» Entscheidungen und machst dir das Leben schwerer, als es eigentlich sein müsste?

Ich habe meinem Mann auch diese Frage gestellt, und er meinte etwas verständnislos, 100 Prozent natürlich, was denn sonst? Jeder hat nur das Allerbeste verdient.

Das muss schon der Wahnsinn sein, das so fühlen zu können! Mir wird Einiges klar.

Seit ich mich mit dieser Frage beschäftige, ist mein Wert gestiegen, ich kann mir schon 60 Prozent erlauben. Ich stelle mir jeden Morgen die Frage aus diesem Buch: ‚Wie viel Gutes kann ich heute verkraften?‘ Das hilft mir, ich erkenne sofort wo ich stehe, und es weicht die Grenzen auf, es erinnert mich daran, dass ich nur das Allerbeste verdient habe, auch wenn ich es noch nicht fühlen kann, und dass ich nur so viel Gutes aufnehmen kann wie ich mir selbst erlaube.

In diesem Zusammenhang kommt auch die Selbstdisziplin ins Spiel. Nicht aus der Härte und dem Hass geboren, die um jeden Preis dieses fehlerhafte dicke Ich auslöschen will, sondern aus der Liebe geboren, weil ich nur das Allerbeste verdiene, also will ich dünn, gesund und fit sein. Das ist mein erstes Ziel, mein Geburtsrecht. Und eines habe ich verstanden.

Wenn wir etwas verändern wollen, dass müssen wir durch ein Tal der Frustration gehen und trotzdem weitermachen. Neue Gewohnheiten zu etablieren ist immer schwer, egal ob sie uns nützen oder schaden. Das kindliche Ich in unserem Inneren ist nicht zugänglich für gute Argumente, es möchte nichts was ihm keinen Spaß macht oder zu schwer ist oder langweilig oder, oder. Einfach dazu zwingen kann man es dauerhaft aber auch nicht, dann schaltet es auf Rebellion und nichts geht mehr.

Der einzige Weg ist der Weg über die Begeisterung. Wenn wir es schaffen, dieses Kind von unserer Idee zu begeistern, dann wird es mitmachen und wird uns die nötige Energie zur Verfügung stellen.

Ich begeistere mein Kind mir einer Vision. Ich sehe und fühle mich schlank, beweglich in voller Kraft und dieses Bild macht mich so glücklich, ich freue mich so darauf, dass es mir die Kraft gibt das Nötige zu tun.

Ich habe mit einem neuen Laufprogramm angefangen, ein super-sanftes Einstiegsprogramm, denn ich möchte wieder Joggen können.

Und als zweites habe ich mir das Essen neu angeschaut. Und hier habe ich folgende Erfahrung gemacht: Man kann nicht genau so viel essen um das Gewicht zu halten, wie um abzunehmen. Letztendlich ist alles ein Rechenbeispiel, und wenn ich zwischen 3 und 7 essen kann um mein Gewicht zu halten, dann ist es logisch, dass ich so nicht abnehmen werde. Bei Thin Within wird das auch ganz offen kommuniziert, zwischen 3 und 7 Gewichtserhaltung, zwischen 0 und 5 Gewichtsabnahme.

Ich habe das schon einmal so gemacht und sofort abgenommen, habe das aber nicht lange verfolgt, weil ich die Mengen, die ich damit essen konnte viel zu klein fand, ich fand es ungerecht, dass ich nur so wenig essen darf.

Heute ist es anders, solche Sachen konnte ich hinter mir lassen. Es geht nicht mehr darum so viel zu essen wie es nur geht und trotzdem dabei abnehmen, sondern darum so wenig essen wie möglich um zufrieden zu sein. Und dazu ist, wie viele von uns wissen, sehr wenig Essen nötig. Nach nun zwei Wochen habe ich wieder 3 Kilo abgenommen, die erste Gewichtsabnahme seit Jahren.

Ich bin jetzt bereit durch das Tal der Frustration zu schreiten bis das Neue zu einer lieb gewonnenen Gewohnheit geworden ist, was unweigerlich passiert, wenn man kontinuierlich weitermacht und irgendwann die Früchte erntet.